MUSIK NETZ Jahreskonzert 2012 – aufgeweckt und in Feierlaune

MUSIK NETZ Jahreskonzert 2012 – aufgeweckt und in Feierlaune
Mehr als 60 Mitwirkende gestalten ein feuriges Konzert

Dass dieses Jahreskonzert des Musikschulvereins MUSIK NETZ EICHSTÄTT e.V. etwas ganz Besonderes werden sollte, erahnten die Gäste bereits schon vor Beginn der Veranstaltung, als sie mit Sekt und Orangensaft herzlich empfangen wurden. Am späten Sonntagnachmittag des 29. Aprils fanden sich rund 180 interessierte Musikfreunde in der Aula der Maria Ward Fachakademie in Eichstätt ein, um dem musikalischen Programm der kleinen und großen Schüler Gehör zu schenken.

Schulleiterin Lydia Tyrakowski-Cebulla wies in ihrer Begrüßung darauf hin, dass dies das 10. Jahreskonzert seit Bestehen der Einrichtung sei und dankte allen Beteiligten für das Extra-Engagement bei der Vorbereitung und Gestaltung dieses Jubiläumskonzerts. Die ursprüngliche Wortbedeutung von „Konzert“, so Tyrakowski-Cebulla, umfasse das „sich gemeinsam etwas erstreiten“,  „zusammenwirken“ oder „etwas miteinander in Übereinstimmung bringen“. In diesem Sinne konnten die Vortragenden durchwegs eindrucksvoll demonstrieren, dass zur musikalischen Entwicklung und Ausbildung mehr gehört als der Erwerb rein instrumentaler Technik.

Mit „Riu riu chiu“, einem tänzerischen Flötenstück aus der Renaissance, eröffnete das Blockflötenensemble unter der Leitung von Rita Pesold das Programm. Dieses rhythmisch anspruchsvolle Stück transportierte unmittelbar die Freude am gemeinsamen Musizieren und war ein gelungener Auftakt.

Unter der kurzweiligen und informativen Moderation von Rita Pesold nahm das Konzert seinen weiteren Verlauf. Die etwas jüngeren Blockflötenschüler von Lydia-Tyrakowski-Cebulla trugen gleich anschließend „Live Music“ und „Die kaputte Uhr“ vor und unterstrichen den fröhlichen Charakter der Stücke sogar mit einer kurzen, pfiffigen Choreographie.

Es schlossen sich Schülerinnen der Celloklasse Maike Rohlfs an. Kim Schneider trug eine Tarantella vor. Anschließend folgte ein Kanon, der sich als sehr bekannt herausstellen sollte: Selbst die Kleinsten im Saal erkannten die Melodie als den wohlbekannten „Bruder Jakob“.

Mit zarten, stilistisch sehr sauberen Gitarrenklängen ging das Programm weiter. Aus der Klasse Sascha Gerofejeff spielten Benedikt Buchberger und Samuel Miller einen „Altdeutschen Tanz“ und anschließend Adrian Seitz ein „Andantino“ des italienischen, frühromantischen Komponisten Ferdinando Carulli. Auch das darauf folgende „Andante“ stammte aus der Feder von F. Carulli und wurde  interpretiert von Boris und Simon Burkowsky. Dominik Bernecker überzeugte mit einem „Adagio“ des Komponisten J.K. Mertz. Anschließend ließen Silas und Simon Schöpfel eine festliche Bourrée von J. de Saint-Luc erklingen. Die jungen Gitarristen zauberten mit ihrem Vortrag eine dichte und konzentrierte Atmosphäre in den Raum.

Annika Huber und Undine Niederreiter aus der Querflötenklasse Stephanie Bernreuther fuhren mit einem „Duett“ von E. Köhler im Programm fort. In ihrem gut aufeinander abgestimmten Spiel im Dreivierteltakt, meinte man zuweilen einem verspielten, frühlingshaften Vogelgezwitscher zu lauschen.

Das Blockflötenensemble mit Laura Kohler, Stella Pischinger und Florian Palit, unter der Leitung von Rita Pesold entführten die Zuhörerschaft mit ihrem Stück „My Lodging’s on the Cold Grown“ anschließend in die grünen Weiten Irlands.

Um eine unglückliche Liebe geht es in Beethoovens „Für Elise“. Selina Gerich interpretierte das bekannte Musikstück am Klavier souverän und stimmig.  Auch im darauf folgenden Gitarrenstück des zeitgenössischen brasilianischen Komponisten Baden Powell ging es um die Liebe. Tobias Meier trug es auf der Gitarre sicher vor und gestaltete die romantischen Harmonien sehr treffsicher.

In ganz andere Gefilde wurden die Zuhörer von Linus Janssen am Klavier gelockt. Dynamisch abwechslungsreich und mit sicherem Anschlag interpretierte er „Hedwig’s Theme“ aus der Harry-Potter-Filmmusik. Mit „Walking in the Air“  gab das Gesangsensemble Judith Bamberger, Theresa Gabler, Sina Strasser und Selina Zack, unter der Leitung von Lydia Tyrakowski, ebenso eine Filmmelodie aus „The Snowman“ von H. Blake und das ebenso eingängige Stück “Homeward Bound” zum Besten. Mit einer natürlichen, unangestrengten Intonation meisterten die Sängerinnen anspruchsvolle Intervallsprünge und vermittelten über Timbre und Stimmführung eine für die Stücke charakteristische Atmosphäre. Julia Kohler begleitete einfühlsam am Klavier.
Rockig nahm das Konzert seinen weiteren Verlauf. Benedikt Harzer aus der Schlagzeugklasse Robert Beck, wagte sich mit „Classic meets Rock“ an eine zeitgenössische Rhythmuskomposition seines Lehrers.

Ebenso rockig-modern ging es weiter unter der Leitung der Lehrkräfte Robert Beck und Matthias Rammelmeier. Mit E-Gitarre und Schlagzeug und dem Stück „Hard Rock“ ließen David Schneider und Janine Scheid den Saal rocken. Sascha Romanow gab mit seiner Schlagzeugbegleitung noch den letzten Schliff.

Zwei solistische Klavierstücke folgten. Frederik Harzer präsentierte Debussy’s „Little Negro“ und Marjam Appelsmeier brachte anschließend „Jessie James“ (Trad.) in einem beachtlichem Tempo  zur Aufführung.

Mit „Jankele“, dem „Wig Lid“ und dem „Huljet, huljet kinderlech“ erweiterten Veronika Pasiziel (Gesang),  Judith Bamberger (Querflöte), Agnes Hilger (Cello) und Ney F. Militao (Gitarre) das Programm um ein besonderes Genre: drei jiddische Stücke, die von den jungen Künstlerinnen, unter der Leitung von Lydia Tyrakowski-Cebulla, sehr beeindruckend dargeboten wurden.

Schließlich stellte das Erwachsenen-Blockflöten-Ensemble, unter der Leitung von Lydia Tyrakowski-Cebulla, ihr Können unter Beweis. Die locker leicht gespielten brasilianischen Melodien und Rhythmen in den Stücken „Bossa Nova Breeze“ und „Tico Tico“ verbreiteten unmittelbar gute Laune. Die temporeichen Passagen meisterte das 10-köpfige Ensemble samt  Cajón-Begleitung locker, leicht und mit exaktem Zusammenspiel. Die abschließenden ziemlich „coolen“ Programmbeiträge leiteten stimmig über zum „feurigen Finale“. Musikalisch unterstützt von ihrem Lehrer Walter Heller, spielten die beiden E-Gitarristen Johannes Michl, Maxi Stössl sowie der Schlagzeuger Luis Seitz „Shut up and Listen“, „Blue True“, „Double Stop Stomp“ und „Sultans of Swing“ (Dire Straits).
Dass Musizieren froh macht, konnte man schließlich ganz deutlich in den Gesichtern der kleinen und großen Künstler sowie der begleitenden Lehrkräfte sehen, als sie sich zum Abschluss noch einmal alle auf der Bühne zusammenfanden. Mit einem Überraschungsfeuerwerk zum Jubiläumsjahr fand das Konzert schließlich ein festlich-feuriges Ende. Großzügiger Applaus und eine allseits heitere Atmosphäre erinnerten daran, dass es mit der gelungenen, nachhaltigen  Pflege musikalischer Verbundenheit während „10 Jahren MUSIK NETZ EICHSTÄTT e.V.“ allen Grund zum Feiern gibt!

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Chronik. Fügen Sie den permalink zu Ihren Favoriten hinzu.

Kommentare sind geschlossen.