Sommerkonzert des Musik-Netz im ASThe Eichstätt

Alles hat schlechte und gute Seiten – so auch die Corona-Pandemie. Einerseits konnten wegen ihr am Musik-Netz seit gut anderthalb Jahren keine größeren Schülervorspiele in Präsenz stattfinden, die sonst üblichen großen Jahreskonzerte mussten 2020 und 2021 entfallen. Andererseits hat die Stadt Eichstätt als Reaktion auf den Lockdown (wie bereits im EK berichtet…) den Kulturschaffenden vorübergehend die kostenfreie Nutzung der Räume im Alten Stadttheater angeboten. Diese einmalige Gelegenheit hat sich das Musik-Netz nicht entgehen lassen, und so fand am vergangenen Sonntag ein Sommerkonzert im großen Festsaal des ASThe statt. Insgesamt 11 Schüler durften in einem richtigen Konzertsaal mit großer Bühne eine wichtige Vorspielerfahrung machen und die Ergebnisse ihres Übens vor Publikum zu präsentieren. Dieses bestand aus eingeladenen und vorangemeldeten Familienmitgliedern und Freunden der jungen Musiker sowie deren Lehrkräften. Letztere waren natürlich auch als Korrepetitoren, Duettpartner, Organisatoren und mentale Unterstützer in das Konzertgeschehen eingebunden. Das Programm war trotz seines im Vergleich zu vergangenen Jahreskonzerten etwas geringerem Umfangs äußerst abwechslungsreich.

Zunächst begrüßte die 1.Vorsitzende des Musik-Netz, Christine Köhnlein, alle Anwesenden herzlich, sie war es auch, die das Konzert im weiteren Verlauf moderierte.

Den musikalischen Auftakt gab Gloria Deckwer an der Blockflöte mit dem 1.Satz des Concerto Nr.2 des englischen Komponisten John Baston und überzeugte durch eine souveräne und erfrischende Darbietung des spätbarocken Werkes. Begleitet wurde sie von ihrem Vater, Klaus König, am Klavier.

Dann entführte Clara von Falkenhausen am Klavier gemeinsam mit ihrer Lehrerin Jana Schindler das Publikum in die Unterwasserwelt: sie spielte einen „Krabbenspaziergang“ sowie „Die Seeanemone“ von Jörg Hilbert. Dabei gelang es ihr sehr gut, die unterschiedlichen Charaktere dieser Meeresbewohner musikalisch darzustellen.

„Tanz mir nicht mit meiner Jungfer Käthen“ hieß das nächste Stück, welches Anna Borasch auf der Querflöte im Duett mit ihrer Lehrerin Maria Gabler spielte, ein sehr altes Volkslied von Valentin Hausmann. Die Schülerin überzeugte durch einen sauberen Ansatz und sehr reine Intonation, sowohl im tiefen als auch im hohen Register – umso bewundernswerter, als sie das Instrument erst seit einem Jahr erlernt.

Es folgten wieder zwei Stücke für Klavier vierhändig, diesmal gespielt von Pia Seyberth mit Jana Schindler: „Dino spielt Schlagzeug“ und „Durch Berg und Tal“, beides komponiert von Aniko Drabon. Bei ersterem wurde von den beiden Spielern zusätzlich rhythmisches Händeklatschen gefragt, was Schülerin und Lehrkraft bravourös meisterten. Das zweite Stück bot dann dank seines ruhigen fließenden Charakters wieder etwas Erholung.

Dann kam Musikantenstadl-Stimmung auf: Michael Rixner und sein Lehrer Alexander Schlegel luden am Akkordeon mit dem bekannten Böhmerwald-Walzer zum Mitschunkeln und Mitsingen ein. Das Publikum folgte der Aufforderung mit großer Begeisterung und Dankbarkeit.

Es folgte wiederum ein ruhigerer Beitrag: Raul Schuster spielte auf der Konzertgitarre ein „Estudio“ des Komponisten Francisco Tárrega und glänzte durch seine sichere und geschmackvolle Interpretation der spanisch-melancholischen Akkordbrechungs-Übung.

Als nächstes gab Emilia Butsch aus der Klavier-Klasse von Christine Köhnlein das sehr bekannte Rondo „Alla Turca“ von W.A. Mozart zum Besten, bei welchem unter anderem Elemente orientalischer Kampfmusik verarbeitet wurden. Die Schülerin bewältigte das technisch durchaus anspruchsvolle Stück sehr souverän und spielte weitgehend auswendig.

Sophie Roelandt an der Violine überzeugte im nächsten Beitrag mit einer gefühlvollen und sehr gut intonierten Darbietung einer Romanze der russischen Komponistin Natalja Baklanowa. Ihre Lehrerin Alena Gschwandtner begleitete sie dabei am Klavier.

Es folgte eine Eigenkomposition des Schlagzeuglehrers Daniel Schächer für Cajon solo, welche dessen Schüler Nils Reinfurt rhythmisch sehr sicher und mit viel Groove vorspielte. Noch grooviger wurde es im darauf folgenden Beitrag: Daniel Stefan spielte am Drumset „Late Night Funk“ von Jack Curtis. Dabei ließ er sich von der sehr prominenten und rhythmisch vertrackten Basslinie des dazu abgespielten Playalongs nicht aus dem Konzept bringen und legte einen starken Auftitt hin.

Zum Abschluss trug Doris Keim, eine erwachsene Gesangsschülerin von Lydia Tyrakowski-Cebulla, „Shallow“ von Lady Gaga und Mark Ronson vor, im Gegensatz zum Songtitel („Untiefe“) mit viel Tiefgang und angenehmer Stimmfarbe. Begleitet wurde sie von Alexander Schlegel am Klavier.

Christine Köhnlein dankte am Ende allen Beteiligten, besonders auch Márta Tekula (2.Vorsitzende und Schulleitung), welche die Koordination der ganzen Konzertplanung übernommen hatte sowie der Familie Keim, welche für die Organisation der Soundtechnik sorgte. Ein großer Dank ging natürlich auch an die Stadt Eichstätt, allen voran Frau Fürsich, für die Bereitstellung und Ausstattung des Festsaals.

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