Jahreskonzert 2019 – Bericht

(weitere Fotos in unserer Galerie)

Tierisch gute Musik beim Jahreskonzert des MUSIK-NETZ

Bei ihrem 17. Jahreskonzert präsentierten die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte des MUSIK-NETZ Eichstätt e.V. eine enorme Vielfalt an Musikstilen, Charakteren und instrumentalen Besetzungen. Dabei zeigten sie wieder einmal viel musikalisches Können und Bühnenpräsenz. Das diesjährige Rahmenthema lautete „Tierisch musikalisch“ – und tatsächlich war von der Küchenschabe bis zur Giraffe ein ganzer „Zoo“ an musikalischen Tieren vertreten.

Zunächst wurden alle Anwesenden herzlich von der 1. Vorsitzenden, Christine Gschwandtner, begrüßt und bei dieser Gelegenheit auch die beiden neuen Lehrkräfte Eugen Götzfried (Gitarre) und Alena Gschwandtner (Violine) offiziell vorgestellt.

Dann übernahm Rita Pesold die Moderation und führte das Publikum fortan informativ und kurzweilig durch das Programm. Sie war es auch, die die musikalische Eröffnung des Konzertes anleitete: Ein 11-köpfiges Ensemble* gab eine Version des mexikanischen Volkslieds „La cucaracha“ (Die Küchenschabe) für Block- und Querflöten, Geige, Cello, Klavier, Akkordeon und Percussion zum Besten. Die Spieler sorgten mit ihrem präzisen Zusammenspiel und ihrer schwungvollen Darbietung schon für den ersten Ohrwurm des Abends.

Im zweiten Beitrag hatten die Jüngsten ihren großen Auftritt: Die Tanzgruppe** der Musikalischen Früherziehung unter der Leitung von Rivka Frank führte zu Antonio Vivaldis „Frühling“ eine Performance mit bunten Chiffon-Tüchern auf. Die Kinder zeigten keine Spur von Lampenfieber und ernteten für ihre pfiffige Aufführung großen Applaus.

Dann sorgten Luisa Böhm, Theresa und Anna Sonner (unterstützt von Márta Tekula, Alena Gschwandtner und Jana Schindler) an Geige, Cello und Klavier für idyllische „Morgenstimmung“. Mit großem atmosphärischem Gespür und sehr harmonischem Zusammenspiel bezauberten sie das Publikum mit Edvard Griegs bekanntem Stück aus der „Peer-Gynt-Suite“.

Flott ging es zu beim nächsten Beitrag: Magdalena Enhuber am Klavier spielte gemeinsam mit ihrer Lehrerin Jana Schindler „Die schnellste Maus von Mexiko“, und zeigte flinke Finger bei dem Stück, das seinem Namen alle Ehre machte.

Einen Schmetterling (Le Papillon) ließ Gloria Deckwer an der Sopranblockflöte durch den Saal flattern, begleitet wurde sie dabei von ihrem Vater Klaus König (Klavier) und Márta Tekula (Cello). Die Schülerin von Lydia Tyrakowski interpretierte die barocke Komposition von Louis de Caix d’Hervelois souverän, mit Geläufigkeit in den schnellen Passagen und guter Intonation.

Dann ließ Carina Bahr am Klavier die Affen tanzen: L. Bowmans „Twelve Monkeys Rag“ spielte sie so rhythmisch exakt und schwungvoll,auch mehrere Tempowechsel bewältigte sie sehr souverän, dass dies vom Publikum völlig berechtigt mit tosendem Applaus belohnt wurde.

Ebenfalls groovig, allerdings etwas gemütlicher, ging es darauf beim „Giraffenblues“ zu, den Sophia Jägle und Christin Pfefferle mit ihren Altblockflöten spielten. Die beiden Schülerinnen von Rita Pesold überzeugten durch intonationsreines Zusammenspiel und „giraffenstarke“ Coolness.

Luisa Böhm (Geige) spielte als nächstes den 2.Satz aus dem Concertino in h-moll von Oskar Rieding, ein ruhiges, wiegendes Stück im 6/8 Takt, welches sie schön sauber intonierte und musikalisch einfühlsam gestaltete. Begleitet wurde sie dabei von Christine Gschwandtner am Klavier.

Deren Schülerin Anastasia Sperling regte anschließend mit ihrer gefühlvollen Interpretation des Piano-Popsongs „Questions“ (Michael Schütz) zum Nachdenken an, z.B. über die nach wie vor offenen Fragen: „Woher kommt eigentlich die Musik? Warum musizieren wir?…“ welche die Moderatorin zuvor in den Raum gestellt hatte.

Für zarte Töne sorgten dann die beiden folgenden Beiträge der Gitarrenschüler. Allen Antonjam zupfte mit „A Toy“ von Francis Cutting (1550-1603) die wohl älteste Komposition dieses Abends, sein präzises und sauberes Spiel war nach Schließen des Fensters zur Straße erfreulicherweise auch besser zu hören.

Stilistisch ähnlich und ebenso schön gespielt war „Wilson’s Wilde“, ein Stück eines anonymen Komponisten, welches Raul Schuster im Anschluss zum Besten gab.

Dann legte Johannes Roppelt (Geige) im Duett mit seiner Lehrerin eine furiose Version von „La Rejouissance“ aus Georg Friedrich Händels „Feuerwerksmusik“ hin und überzeugte durch gute Intonation und quicklebendiges Spiel.

Es folgten wieder zwei Beiträge von Gitarristen:                                               Das Menuett von Robert De Visée (1650-1725) interpretierte Max Sedlacek so stilsicher wie klangschön.

Yamen Shamma aus Syrien, der seit etwa 3 Jahren in Deutschland lebt, präsentierte anschließend seine eigene Komposition „El árabe enamorado“ („Der verliebte Araber“), eine hochinteressante Mischung aus orientalischer und spanisch-südamerikanischer Gitarrenmusik, die dem Publikum mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Dann wurde es wieder tierisch: „Immer nur brüten“ und „Tick, tick, tick“ hieß es bei der Blockflöten- und Gesangsgruppe*** von Lydia Tyrakowski-Cebulla, welche diese beiden Stücke aus Rolf Zuckowskis „Vogelhochzeit“ spielte. Die jungen Ensemblemusiker intonierten blitzsauber und erzählten auf bezaubernde Weise die Geschichte der Vogelmutter, die beim langen Brüten sehnsüchtig das Schlüpfen ihres Kindes erwartet und des Kükens im Ei, das so gerne etwas sehen möchte und immer vehementer an der Eierschale pickt (musikalisch dargestellt durch Claves-Schläge). Helena Löwe, ebenfalls eine Schülerin, begleitete das Ganze am Klavier.

Als Ludwig von Beethoven finanziell mal wieder so richtig „auf den Hund gekommen“ war, komponierte er kurze Klavierstücke, in der Hoffnung dass diese schnell verlegt und verkauft werden könnten. Die erste (und wohl auch bekannteste) dieser sogenannten „Bagatellen“ spielte Jasper Roscher im nächsten Beitrag so fehlerfrei wie musikalisch.

Dann wurde es etwas lauter: Nach einem kurzen Soundcheck überzeugte Rayan Bekkouche-de Monfort am Schlagzeug beim „Rock Playalong“ durch seine rhythmische Genauigkeit und Ausdauer und riss das Publikum begeistert mit.

Eine stimmlich in allen Registern sehr schön gesungene Version von „Memory“ aus dem Musical „Cats“ (Andrew Lloyd Webber) lieferte im Anschluss Sina Strasser, begleitet am Klavier von Alexander Schlegel.

Dessen Schüler Benedikt Harzer wiederum beeindruckte im vorletzten Beitrag mit dem Prelude in G-Moll von Sergej Rachmaninoff, welches er trotz der enormen technischen Ansprüche des Stückes souverän meisterte und die Zuhörer die Musik genießen ließ.

Den krönenden Abschluss des Konzerts bildete eine eher lässige Version von „O when the Saints“, gespielt von einer Band aus Franzi Appelt und Maxi Jost an der Gitarre, Lukas Meyerle am Schlagzeug und Gitarrenlehrer Ney Fernandes Militao am Akustikbass und entließ das Publikum damit ganz entspannt in den Abend.

*Zur besseren Leserlichkeit sind die einzelnen Teilnehmer der Ensembles hier aufgelistet:

La cucaracha: Querflöte: Lisa Schober; Blockflöte: Sophia Jägle, Emilie Kriegl; Violine: Alina Konschu, Marina Stark, Johannes Roppelt; Klavier: Sebastian Bleitzhofer

**MFE-Tanzgruppe: David Bamberger, Pauline Kriegl, Marie Mayer, Maximilian Meinhardt, Ida Müller, Mareike Naporra, Amelie Pauli, Paula Schneider

*** Blockflöten und Gesangsensemble: Blockflöten: Magdalena Beck, Josefine Gade, Emilie Gierczak, Elena Kaffka, Jeremias Ringnagel, Anja Sperling; Gesang: Anna Borasch, Klara Feix, Eva Hansen; Klavier: Helena Löwe

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